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Sakrale Bauten Lehmen

Der Lehmener Glockenturm

Ab dem 12. Jahrhundert existierten in Lehmen zwei Kirchen nebeneinander, die Oberkirche (erstmals erwähnt 1177) und die Niederkirche (erwähnt 1068). Im Oberdorf befand sich ehemals die Pfarrkirche mit Pfarrhaus und dem Friedhof. Diese Kastorkirche wurde 1626 neu gebaut, der Turm war schon 1502 renoviert worden. 1810 erfolgte die Niederlegung des Langhauses.

Der romanische Turm jedoch blieb stehen und wurde erst 1906 wiederhergestellt.  Es handelt sich bei dem Turm um eines der nördlichsten  romanischen Schilddächer auf Kirchentürmen.  Im obersten der fünf Geschosse befinden sich auf jeder Seite zwei paar gekuppelte Schallarkaden. Dort hängen drei aus Stahl gegossene Glocken. Sie wurden 1951 gegossen und eingeweiht. Früher waren diese aus Bronze. Mit Ausnahme der ältesten Glocke aus dem Jahre 1611 – sie befindet sich heute in der Pfarrkirche – mussten sie immer wieder im Krieg zum Einschmelzen abgegeben werden.

Im Zuge der Restaurierung seit 1988 erhielt der Turm auch eine Turmuhr und auf dem Dach einen vergoldeten Hahn. Seit 1986 ist der Glockenturm als Zeichen romanischer Kirchenbaukunst und als letztes sichtbares Zeichen der ansonsten untergegangenen Oberlehmener Pfarrkirche sowie als prägnantes Merkmal der Gemeinde unter Schutz gestellt.

Ima Jahr 1985 begannen die Arbeiten für ein neues Dorfzemtrum. Dabei ist um den Glockenturm herum ein neuer Platz entstanden, der zur Erholung und für Gemeindefeste dienen soll, der „Kastorplatz". 1990 hat der Turm nach reiflichen Überlegungen im Rahmen des Denkmalschutzes einen vollständigen Außenputz erhalten. Seitdem ist er als zentrales Bauwerk weithin sichtbar: DAS Wahrzeichen Lehmens.

Der ehemalige Grundriss des im Jahre 1810 niedergelegten Kirchenschiffes ist im Zuge der Platzgestaltung mit Pflastersteinen nachgezeichnet und die halbkreiförmige Apsis dezent aufgemauert worden. Dort, wo früher der Altar stand, steht nun ein Brunnen, der „Razejungenbrunnen".