In der St. Rochus-Kirche ist eine Besonderheit zu bewundern:
Auf dem mittleren Chorfenster erblickt der aufmerksame Besucher unten den Preußen-Adler mit folgender Beschriftung:
Dono gVILeLMI regls tres has fenestras enCaVstICa Large ornaVlt".
„Als ein Geschenk des Königs Wilhelm hat der Glasmaler diese drei Fenster reich gezieret."
Die Großbuchstaben ergeben in der Summe das Baujahr 1870. Die Hatzenporter sind mit Recht stolz auf dieses Kleinod, mit dem es folgende Bewandtnis hat:
Hatzenport hatte 1818 der „Koblenzer Adresse" des Josef Görres, in der dieser mutig gegenüber der Obrigkeit für die Wiederherstellung der Freiheiten der Landschaften und der uralten wahrhaft deutschen Verfassung eintrat, die Unterschrift versagt und die Zufriedenheit mit der bestehenden Verfassung bezeugt. In einem persönlichen Schreiben bedankte sich König Friedrich Wilhelm III. von Preußen bei den Hatzenportern für ihr patriotisches Verhalten. Beim Bau der St.-Rochus-Kirche im Jahre 1869 entsann sich Pastor Franz Kiesgen wieder dieses Schreibens und schrieb kurzerhand unter Beilage des vorgenannten Schreibens an den damaligen König von Preußen, Wilhelm I., ob ihre Majestät nicht gewillt sei, die Kosten für den neuen Hochaltar der im Bau befindlichen Kirche zu übernehmen. Die Antwort kam prompt dergestalt zurück, dass Wilhelm I. den neuen Altar finanzieren wolle; Voraussetzung war jedoch, dass an dem neuen Altar der Preußenadler angebracht werden solle. Dies konnte jedoch durch das Generalvikariat in Trier keine Genehmigung finden. Der heraufziehende Kulturkampf warf bereits seine Schatten voraus. Schließlich einigte man sich auf die drei Chorfenster, die der Glasmaler Meyer aus Koblenz, Rohrer Hof, fertigte, und zwar mit dem Preußen-Adler und den Initialen FR = Friedericus Rex.
Öffnungszeiten: ganztägig (Rochus Ibald, Oberstr. 67, 56332 Hatzenport)