Laut dem Visitationsregister von 1656 gehörte Ehrenbourgh (Ehrenburgertal und Burg) in die Pfarrei Löf, Dekanat Ochtendung. 1656 wurde eine Kapelle Ehrenbourgh erwähnt (es könnte sich hier um die Kapelle bei der Ehrenburg bzw. um die Kapelle im Ehrenburgertal handeln). Kirchenpatron war St. Georg. Sollte die Erwähnung im Visitationsregister von 1656 die Kapelle im Ehrenburgertal betreffen, wäre das Errichtungsdatum um 1650 zu datieren. Sollte dies nicht zutreffend sein (was eher zu vermuten ist), wäre das Errichtungsdatum gegen Ende des 18. Jahrhunderts zu vermuten, da die Kapelle an der Ehrenburg bis ca. 1794 benutzt wurde.
Baustil (Barock) und die Wandmalereien mit Engel- und Heiligenfiguren, die heute leider nicht mehr sichtbar sind (überstrichen bzw. unter Putz versteckt), sprechen für eine Errichtung der Kapelle zum Ende des 18. Jahrhunderts. Die Kapelle wurde später profanisiert und steht seitdem in Gemeindeeigentum. 1977 wurde die Kapelle vom Landeskonservator als denkmalpflegerisch schutzwürdig eingestuft.
Die in der Kapelle befindliche Pieta, die von einem unbekannten Künstler Anfang bis Mitte des 18. Jahrhunderts geschaffen wurde, ist vermutlich eine Stiftung der Familie von Clodt und wurde mit dem Umzug der Familie von Clodt nach Brodenbach und Errichtung der Kapelle St. Nepomuk dort aufgestellt. In den 1930er Jahre kam sie wahrscheinlich als Ersatz für eine Mutter-Anna-Figur in die Kapelle im Ehrenburgertal. Die Geschichte der Mutter-Anna-Figur wird von Philipp Peifer in seinen heimatkundlichen Aufsätzen recht abenteuerlich beschrieben.
So schrieb Philipp Peifer 1964: „Ob das Mutter-Anna-Bild, welches sich heute noch in der Kapelle in Brodenbach befindet (später im Pfarrhaus in Alken heute in der neuen Kirche; siehe Dieter Rogge: „Von der Dorfkapelle zum Gemeindesaal") ursprünglich von der Ehrenburg stammt, ist anzunehmen, obwohl man in meiner Jugend am Herdfeuer erzählte, man habe diese Figur etwa zu Napoleons-Zeiten beim Aufspalten eines Baumriesen (Buche) vorgefunden und habe vor dem Einmarsch der französischen Revolutionsarmee 1795 in dem Heiligenhäuschen an der Grünen Mühle gestanden als Gnadenbild für die frommen Aller. Diese heilige Figur stand danach mehr als 150 Jahre in der Kapelle im Ehrenburgertal, d.h. von ca. 1750 bis 1929. Selbige war des Öfteren gestrichen und sogar mit Kalkbrühe, wie dies primitiven aber frommen Menschen im Sinne lag.
Als nun im Jahre 1929 ein Sammler von alten Kunstgegenständen und zwar der Amtsgerichtsrat a.D. von Braunmühle die Kapelle auf der Suche nach alten Kunstgegenstände besuchte, hatte er wohl den hohen künstlerischen Wert dieser alten Holzfigur erahnt und erstand selbige zu dem damals unerhörten Preis von 500 Mark. Der Herr von Braunmühle zahlte den Betrag sofort in bar und kam einige Tage später die Figur abholen. Es war beabsichtigt für das Geld neue Betstühle in die Kapelle zu stellen. Der Linke Anton verwahrte das Geld noch einige Jahre in einer Kiste unter seinem Bett. Als nun der erkrankte Pfarrer Züllighofen in Alken, also unser Pfarrherr, von diesem Kauf hörte, ließ er unverzüglich dem Herrn von Braunmühle diese Figur in dem Rucksack des Herrn von Braunmühle beim Einsteigen in den Zug beschlagnahmen.
Der Nachfolger von Pfarrer Züllighofen, Herr Dechant Ebenau hatte diese Figur dann noch mehr als eineinhalb Jahrzehnt auf einem Schrank im Pfarrhaus stehen."
Philipp Peifer kommt zu dem Schluss, dass es sich bei dieser Figur um die Mutter-Anna-Figur aus der Kapelle im Ehrenburgertal handelt.
1987 bis März 1988 wurde die Pieta in der Kapelle mit Mitteln des Landesamtes für Denkmalpflege konserviert.
1994 erfolgte dann eine erneute Konservierung mit abschließender Restaurierung der Pieta. Diese Maßnahme wurde ebenfalls durch das Landesamt bezuschusst. Bevor die Pieta wieder ihren angestammten Platz in der Kapelle einnahm, wurde durch Paul Hammes 1996 ein neuer Altar in Bruchsteinmauerwerk errichtet. Damit hatte die Pieta wieder einen würdigen Platz in der Kapelle. 1997 erfolgte durch Herrn Pfarrer Röhrig die Einsegnung unter großer Beteiligung der Bewohner des Dahls.