Alken, Moosemannfest 2013 vor dem Fallerport. | © Oliver Sander
Im Gedenken an die Belagerung und Eroberung der Burg Thurant durch die Erzbischöfe von Köln und Trier in den Jahren 1247 bis 1248 findet in Alken jährlich am dritten Fastensonntag das so genannte „Moosemann-Fest" statt.
Das Fest erinnert einer Begebenheit, die sich bei der Belagerung zugetragen haben soll: Während der Belagerung versuchte Burgvogt Berlewin Zurno einen Boten zum Pfalzgraf Otto II. von Heidelberg, dem Herrn von Thurant und Alken, zu schicken. Um einen Boten durch den Belagerungsring zu senden, hüllte man angeblich den Junker Emmerich von Leiningen in einen Moosballen (daher der Name „Moosemann") und ließ ihn von der Burg ins Bachtal hinab rollen. Er entkam nach Heidelberg, wo Pfalzgraf Otto und die oberrheinischen Edlen ein Entsatzheer zusammen stellten. Diese wurde aber von Truppen des Kölner Erzbischofs von Konrad v. Hochstaden zurück geschlagen.
Zur Erinnerung an diese sagenhafte Tat des Junkers Emmerich wird in Alken seit Anfang des 19. Jahrhunderts das „Moosemannfest" gefeiert. Derzeit wird das Fest wie folgt begangen: Ein mit bunten Bändern geschmückter Tannenbaum wird auf eine Bahre befestigt. Auf dieser Bahre unter dem Baum verbirgt sich ein kleiner, in Moos gehüllter Junge. Dieser Baum wird von vier älteren Jungen durch den Ort getragen. An alle Kinder werden so genannt „Weinbergspfähle" verteilt. Diese Weinbergspfähle sollen die Piken und Speere der einstigen Belagerer symbolisieren. Angeführt von einer Kapelle geht der Zug bis zu dem Haus desjenigen Paares, das im verflossenen Jahr als letztes geheiratet hat. Vor jenem Haus schlüpft der Moosemann aus seinem Versteck. Das junge Ehepaar schließlich erhält alle Weinbergspfähle und teilt dafür Brezeln an die Kinder aus. Nach dem Umzug sind die Tore der Burg Thurant zur kostenlosen Besichtigung geöffnet, ebenso wie die „Alte St. Michaelskirche" und das historische Stadttor „Fallerport".
Alken, Moosemannfest 1929. | © Quelle: IHA-Best10-FA02-093.
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