Aussichtspunkte Burgen

Der Druidenstein (Kelten)

Weit über dem Moseltal bei Burgen befindet sich ein schroffer Felskopf, der einen ausgezeichneten Blick auf das Moseltal bietet und allein dafür eine Wanderung wert ist. Der Wanderer, der dorthin über eine hohe Wallmauer und viele Schieferbruchsteine gelangt, steht mitten in einer vorgeschichtlichen Höhensiedlung.

Ungefähr im zweiten Jahrhundert v. Chr. errichteten die einheimischen keltischen Treverer hier eine befestigte Höhensiedlung als repräsentativer Wohnsitz eines Vertreters der lokalen Oberschicht. Zum Hunsrück hin schützte eine mächtige Mauer aus einer Stein-Holz-Erde-Konstruktion die Siedlung, während sich an den Hängen der beiden Bachtäler, entlang der heute noch sichtbaren Terrassen, weniger starke Randbefestigungen befunden haben.

Der Kernbereich der Siedlung lag im flacherern Gelände hinter der Hauptbefestigung und bestand aus Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, einer Toranlage, Speicherbauten, Werkstätten und wahrscheinlich einem „heiligen Bezirk“. Sie hatte in der Blütezeit der spätkeltischen Höhenbefestigungen (ca. zwischen 180 – 80 v. Chr.) die Größe eines großen Gutshofs bzw. kleinen Dorfes.

Das Ende der zivilen Siedlung auf dem Druidenstein ist um die Zeit nach 50 v. Chr. anzunehmen, nachdem die Region im „Gallischen Krieg“ durch die Truppen Julius Cäsars erobert worden war.

Der „heilige Bezirk“ wurde jedoch weiter genutzt und in römischer Zeit zu einer Tempelanlage mit steinernen Fundamenten ausgebaut. Der Tempel wurde bis mindestens 275 n. Chr. besucht und dürfte in diesem Jahr durch einen großen Plünderungszug der Franken zerstört worden sein.

Wohl um 200 v. Chr. hat sich hier ein keltischer „Häupling““ eine „Burg“ anlegen lassen, die über einige Generationen bis ins 1. Jh. v. Chr. bewohnt war. Es muss auch ein kleines Heiligtum gegeben haben, das möglicherweise auf dem höchsten Punkt innerhalb der Befestigung lag. Ein befestigter Herrenhof war von der Bergseite her durch einen sehr breiten und tiefen Graben und einer mächtigen Mauer geschützt, die mit Erde aufgeschüttet war.

Überirdisch ist von keltischen Gebäuden nichts übrig geblieben, da sie aus Holz und Lehm gebaut waren. Das Heiligtum wurde jedoch weiter benutzt und in den folgenden Jahrhunderten ausgebaut. In römischer Zeit stand hier wahrscheinlich mindesten ein steinerner Tempel.